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Gesellschaftliche Verantwortung im Sport übernehmen
Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) kümmert sich um mehr als den Spielbetrieb oder das Wettkampfwesen. Die Vereine spiegeln die Gesellschaft wider – mit all ihren bunten Facetten, aber auch all ihren Herausforderungen.Nach dem Verbandstag 2010 hat der Verband die Kommission „Gesellschaftliche Herausforderungen“ einberufen. Seitdem kümmern sich die Mitglieder um soziale und gesellschaftliche Themen, die immer mehr Einfluss auf die Arbeit in den Vereinen nehmen. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Homophobie, Behindertenfußball, Kinderschutz oder Integration – auf den folgenden Seiten finden Sie dazu erste Informationen und Handlungsempfehlungen.

Vereinsentwicklung
Im Handlungsfeld - Vereinsentwicklung | Gesellschaftliches Engagement - behandeln Arbeitsgruppen und Arbeitskreise die Themenfelder
- Integration
- Inklusion
- Gewaltprävention
- Prävention sexualisierter Gewalt
- Sport und Homosexualität
Gewaltprävention – deeskalieren und sensibilisieren
Der Fußball lebt von seinen Emotionen und der Leidenschaft derer, die auf dem Platz stehen. Allerdings nehmen in den letzten Jahren Respektlosigkeiten zu, die Gewaltbereitschaft auf den Plätzen steigt.
Ein gesamtgesellschaftliches Problem, dass sich auf den Plätzen widerspiegelt, dem allerdings nicht tatenlos zugeschaut werden muss. Der FLVW verfolgt eine "Null-Toleranz-Politk" gegenüber Gewalttätern. Zugleich will der Verband einer weiteren Verschärfung der Situation entgegenwirken und hat das Thema "Gewaltprävention" institutionalisiert.
Ein hauptamtlicher Mitarbeiter kümmert sich um die "besonderen Vorkommnisse" im Spielbetrieb und bietet vielfältige Unterstützungsangebote. So sollen Maßnahmen deeskalierend wirken und die Beteiligten sensibilisieren, um künftigen Gewaltausbrüchen vorzubeugen.
FLVW-Präsidium verabschiedet Anti-Gewalt-Konzept
Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) reagiert auf die zunehmenden Gewaltvorfälle im Amateurfußball: Auf seiner turnusmäßigen Sitzung am Dienstagabend (11.02.) im SportCentrum Kaiserau verabschiedete das Präsidium ein „Konzept zur Gewaltprävention und zum Konfliktmanagement“. Vertreterinnen und Vertreter aus Ehren- und Hauptamt hatten das Konzept zuvor in mehrwöchiger Arbeit erstellt.
„Unsere ‚Null-Toleranz-Politik‘ gegenüber Gewalttätern wird jetzt mit einem Konzept untermauert, das ein klares Ziel hat: Die Reduzierung von Gewaltvorfällen und Spielabbrüchen“, sagt FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski.
Dass ein Anti-Gewalt-Konzept überhaupt notwendig geworden ist, belegen alarmierende Zahlen: Seit der Saison 2017/18 ist die Anzahl von Gewaltvorfällen auf westfälischen Fußballplätzen um rund 20 Prozent gestiegen. Allein in der Vorrunde der laufenden Saison wurden 254 Gewaltvorfälle verzeichnet – davon galten 150 Angriffe den Schiedsrichtern.
„Diese Entwicklung müssen wir zwingend stoppen“, betont Andree Kruphölter. Der Rechtsanwalt ist seit Mai 2019 als Beisitzer im Präsidium des FLVW und insbesondere für die Themen Sicherheit, Gewaltprävention und Fair-Play zuständig. Unter seiner Regie und mithilfe von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist rund um die Winterpause das neue Konzept entstanden. „Wir haben die spielfreie Zeit dazu genutzt, die Hinrunde komplett aufzuarbeiten und schnellstmöglich ein Papier auf den Weg zu bringen, das die Gewalt im Fußball reduzieren soll“, sagt der 45-Jährige.
Dazu vernetzt das Anti-Gewalt-Konzept alle Ebenen des Fußballs und setzt auf eine enge Zusammenarbeit zwischen den FLVW-Gremien, den Beteiligten in den Kreisen und Vereinen. Das Konzept ist ein Dreiklang aus Handlungsempfehlungen, konkreten Beratungen und Schulungen, wobei die Prävention ein wichtiger Baustein ist. So wird es Deeskalationstrainings für Schiedsrichter geben und Schulungen für Staffelleiter sowie für die Ordnungsdienste der Vereine. Langfristig soll auch eine Evaluation der Sportgerichtsbarkeit und Austausch mit Richterinnen und Richtern zu einer Anpassung des Strafmaßes führen.
Auch in die Aus- und Weiterbildung des FLVW wird das Anti-Gewalt-Konzept aufgenommen. Zur Stärkung der Eigenverantwortung und Identifikation mit den Werten des Fußballs wird ein Trainerpass als Gütesiegel und eine Schulungseinheit „Anti-Gewalt“, die Eingang in die Trainer-Ausbildung findet, entwickelt und implementiert. Haltungstrainings für Vereinsverantwortliche und Interessierte runden das Angebot ab.
Aber nicht nur dafür nimmt der FLVW Geld in die Hand. So wird ab sofort mit Alexander Lüggert ein neuer Mitarbeiter des Verbandes als erste Anlaufstelle bei Gewaltvorfällen fungieren. Der Lüner ist für die zeitnahe Aufnahme von Gewaltvorfällen und die Kontaktaufnahme zu Gewaltopfern und Vereinen zuständig – und setzt somit die Reaktionsmaßnahmen durch.
Bei Gewaltvorfällen ist Alexander Lüggert für Vereine, Schiedsrichter und Funktionäre per E-Mail (alexander.lueggert(at)flvw.de) und unter der Telefonnummer (0 23 07) 371 244 zu erreichen.
(Quelle: Webseite des FLVW)
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Konzept zur Gewaltprävention und zum Konfliktmanagement | PDF
DFB | Handlungsempfehlungen
FLVW startet Deeskalationstraining für SchiedsrichterInnen
Deeskalationstraining ist Hilfe zur Selbsthilfe ist. So veranstaltete der FLVW im September und Oktobert 2020 erstmals im Rahmen des Gewaltpräventionskonzeptes Deeskalationstrainings für Schiedsrichter.
Die Lehrtrainer u.a. des KreisSportBundes Unna richteten die Trainings mit den Schiedsrichtern aus. Nachfolgend erarbeiten sie aus den mit den Kursteilnehmern gesammelten Erfahrungen ein Schulungskonzept, was für die SchiedsrichterInnen im FLVW wirken soll. Es ist wichtig, dass den SchiedsrichterInnen etwas an und regelrecht in die Hand gegeben wird.
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Deeskalationstraining für SchiedsrichterInnen
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Konzept des FLVW zur Gewaltprävention und zum Konfliktmanagement | PDF
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