Neues Angebot "JuniorManager*in"

Der KreisSportBund Unna e.V. (KSB Unna) führte mit seiner Sportjugend erstmalig die 4-tägige Qualifizierungsmaßnahme für junge Engagierte erfolgreich durch.

Die Gewinnung und Bindung von (jungen) engagierten Ehrenamtlichen ist eine zentrale Aufgabe des zivilgesellschaftlichen Sports und bildet die Basis einer partizipativen Kinder- und Jugendarbeit im sportlichen und außersportlichen Bereich. In jüngster Zeit signalisieren jedoch gerade Vereinsvertreter*innen, dass trotz der hohen Zahl an Mitgliedern es ihnen immer weniger gelingt, aktiv Sporttreibende langfristig für die Übernahme eines Ehrenamts zu gewinnen – vor allem, wenn es um die Bindung von jungen Menschen auf Vorstandsebene geht. Dabei ist das Vereinsleben auf die Unterstützung freiwilliger Helfer*innen angewiesen.

Auf den ersten Blick scheint es manchmal, dass die Bereitschaft junger Menschen sich in einem Verein zu engagieren, zurückgeht. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus Oktober 2019 weist allerdings darauf hin, dass der Anteil der freiwillig Engagierten in den letzten 30 Jahren stetig zugenommen hat. Junge Menschen engagieren sich nach wie vor zahlenmäßig am stärksten im organisierten Sport. In der Altersgruppe zwischen 12 und 18 Jahren ist etwa die Hälfte in einem Verein aktiv und ein Großteil von ihnen engagiert sich freiwillig und unbezahlt.

Um die Jugend für den Vereinssport zu begeistern und dauerhaft zu gewinnen, müssen sich die Vereine auf ihre Lebensumstände und Bedürfnisse einstellen. Das bedeutet auch, Strukturen, Anforderungen und Traditionen zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen. Zu den Kernherausforderungen der Sportvereine und Sportverbände zählt daher die Entwicklung von Strukturen für freiwilliges Engagement: die Ansprache und Gewinnung junger Erwachsener, das Schaffen von Freiraum für die Mitbestimmung und Selbstentfaltung der Engagierten, Qualifizierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten aber auch die Anerkennung und Wertschätzung des Engagements.

Dazu qualifizierte der KreisSportBund Unna e.V. mit seiner Sportjugend in der Zeit vom 08.06.-11.06.2023 im Sport- und Tagungszentrum Hachen junge Menschen im Alter von 15 bis 26 Jahren im Rahmen seiner erstmalig durchgeführten JuniorManager*in-Ausbildung.
Inhaltliche Schwerpunkte der wertvollen Qualifizierungsmaßnahme waren unter anderem die Befähigung zur Beteiligung, die Übernahme von Verantwortung, Selbstorganisation, Recht zur Mitbestimmung und -Gestaltung, Engagementförderung im Kinder- und Jugendsport sowie der Erwerb von Fachwissen für ihre zukünftige Tätigkeit. Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmer*innen während der 4-tägigen Kompaktmaßnahme auch darüber, welche Schlüsse die Vereine ziehen und Chancen nutzen sollten, um junge Menschen für das Ehrenamt zu begeistern und somit den Verein auch zukünftig erfolgreich aufzustellen.
„Eine gute und persönliche Ansprache bei der Rekrutierung junger Engagierter ist der Schlüssel zum Erfolg des Vereins“, sind sich Mads-Ole Lethaus und Gianna Schins, qualifiziertes Referententeam des KSB Unna, einig.

Die Ausbildung von JuniorManager*innen ist die Einstiegsqualifikation für junge Menschen in das Qualifizierungssystem des organisierten Sports in NRW im Bereich des Vereinsmanagements mit Schwerpunkten in der außersportlichen Jugendarbeit. Ziel am Ende der Ausbildung ist es, ein eigenes Projekt für den Sportverein und die Vereinsjugend zu planen. Anschließend gehen die JuniorManager*innen zurück in die Sportvereine und führen das Projekt durch. Am Ende des Jahres findet das Nachtreffen zur Ausbildung statt. Dabei tauschen sich die Teilnehmer*innen der Ausbildung über ihre Erfahrungen aus.

JuniorManager*innen vertreten die Interessen der Kinder und Jugendlichen im Verein. Dazu bringen sie die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen in Erfahrung und machen sich stark für deren Berücksichtigung im Verein und auf kommunaler Ebene. Sie bringen kind- und jugendgerechte Aktivitäten in das Vereinsleben und engagieren sich in Fragen der Kinder- und Jugendpolitik. Dazu arbeiten sie in Gremien des Sportvereins mit, können als Jugendsprecher*in gewählt werden und initiieren Kontakte zu anderen Institutionen wie Schule, OGS oder Jugendtreffs.