DOSB Nachwuchs-Leistungssport-Konzept
Das Nachwuchsleistungssport-Konzept 2020 kennzeichnet die inhaltlichen und strukturellen Leitlinien für die Weiterentwicklung im Deutschen System der Nachwuchsförderung.
Es soll dazu beitragen, die Zielstellung, die Position Deutschlands im olympischen und nicht-olympischen Spitzensport zu festigen und auszubauen sowie nachhaltig abzusichern. Es beschreibt den sportlichen und persönlichen Karriereverlauf eines/einer Nachwuchssportlers/in. Dies schließt wesentliche Etappen der sportlichen Ausbildung wie die Abschnitte der schulisch-beruflichen Ausbildung und die Rolle der Nachwuchstrainer/innen ein.
Reflektion der aktuellen Situation
Das Konzept ist der aktuellen Situation des Nachwuchsleistungssports in Deutschland durch vielfältige gesellschaftliche Veränderungen geschuldet. Die demographischen Entwicklungen wirken sich massiv auf die Anzahl sporttreibender und talentierter Kinder und Jugendlicher in den Sportvereinen aus.
Bereits in diesem Jahr leben in Deutschland 17 Prozent weniger Kinder und Jugendliche als noch vor fünf Jahren.
Die leistungssportlichen Angebote in den Sportvereinen konkurrieren mit einer Vielzahl von alternativen Freizeitangeboten. Die leistungssportliche oder wettkampforientierte Ausrichtung vieler Sportvereine ist verloren gegangen. Allein in den letzten beiden Jahren haben sich die Problemlagen von Trainern/innen und Übungsleitern/innen, von jugendlichen Leistungssportlern/innen sowie von Schieds- und Kampfrichtern/innen verschärft.
Die bildungspolitischen Veränderungen mit der Einführung des achtjährigen Gymnasiums und der Ganztagsschule üben einen weiteren Einfluss auf die Situation des Nachwuchsleistungssports aus. Die weitläufige Einschätzung, dass Ganztagsschule und Leistungssport kaum miteinander zu vereinbaren wären, wird von den Sportvereinen differenzierter betrachtet. Sie sehen hierin sowohl Chance als auch Gefahr.
Neben diesen gesellschaftlichen Veränderungen der Voraussetzungen und der Rahmenbedingungen, wandeln sich die Leistungsstruktur und die Wettkampfanforderungen im Sport. Insbesondere die Zunahme der Wettkampfhäufigkeit, die Einführung neuer internationaler Veranstaltungsformate auch im Jugendbereich und schließlich die Zunahme von Sprintwettbewerben sowie die Steigerung der Wettkampfhärte wirken sich hinsichtlich des langfristigen Leistungsaufbaus, der Periodisierung sowie der Belastungsgestaltung mit Blick auf Umfang und Intensität auf den Nachwuchsleistungssport aus.
Für den organisierten Sport bedeutet dies, dass die Bemühungen um die systematische Talentsuche und -bindung in enger Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen in Sport und Politik intensiviert werden müssen; insbesondere im Bildungsbereich.
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