Vorschlag Sportler des Jahres

Lünen | Christian Jansen 

Verein für Reittherapie Kreis Unna e.V. | Special Olympics in Abu Dhabi | Reiterwettbewerb Gold, Geschicklichkeit Silber und 4. Platz in der Dressur

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Anbei einige Informationen zu Christian Jansen und zu Special Olympics von Uta Deutschländer, Koordinatorin Reiten bei Special Olympics Deutschland und Vorsitzende des Fachausschusses Sport .

Special Olympics ist ein nichtolympischer Spitzenverband. Special Olympics Deutschland (SOD) ist die deutsche Organisation der weltweit größten, vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell anerkannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Im Jahr 1968 von Eunice Kennedy-Shriver, einer Schwester von US-Präsident John F. Kennedy, ins Leben gerufen, ist Special Olympics heute mit 5,2 Millionen Athletinnen und Athleten in 174 Ländern vertreten. Reiten ist eine von mehr als 25 Sportarten in Deutschland.

Christian Jansen reitet seit mehr als 20 Jahren im Verein für Reittherapie im Kreis Unna. Wir haben dort eine „Abteilung“ Special Olympics und bereiten uns dort regelmäßig bereits seit dem Jahr 2000 auf Landesspiele, Nationale Spiele und Weltspiele vor. Der Verein arbeitet inklusiv, d. h. bei uns treiben Reiter mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport. Auch bei Special Olympics ist dies im Wettbewerbsangebot vorgesehen. Leider aber noch nicht bei den Weltspielen. Wir reiten in 3 Leveln – Schritt, Schritt und Trab sowie Schritt, Trab und Galopp. In diesen Leveln gibt es verschiedene Prüfungen: Dressur, Geschicklichkeit, Springen, Reiterwettbewerb, Mannschaftsprüfungen, Staffeln und Kostümpaarklassen.

In Abu Dhabi ist Christian Jansen in der Dressur, in der Geschicklichkeit und im Reiterwettbewerb an den Start gegangen. Er hat im Reiterwettbewerb Gold gewonnen, in der Geschicklichkeit Silber und in der Dressur wurde er vierter. Um an den Weltspielen, die alle vier Jahre ebenso wie die Olympischen Spiele stattfinden teilnehmen zu können, muss ein Teilnehmer sich qualifizieren. Erst einmal muss er nachweisen, dass er regelmäßig Sport treibt, er muss an regionalen Sportveranstaltungen und Landesspielen teilgenommen haben. Dann kann ein Athlet an den so genannten Anerkennungswettbewerben für die Nationalen Spiele teilnehmen. Hat er sich für die Nationalen Spiele qualifiziert so kann er sich für eine Teilnahme an den Weltspielen bewerben. Der Nationale Koordinator („Bundestrainer“) nominiert dann nach den Nominierungskriterien Erfolge, Fremdbetreubarkeit etc. im Rahmen der vom Internationalen Verband vorgegebenen Quote (2 Reiter weiblich und 2 Reiter männlich für Abu Dhabi z. B.). Wir haben bundesweit etwa 100 Reiter, die für eine Nominierung in Frage kommen.

Christian Jansen und ich selber als Nationale Koordinatorin sind mit der deutschen Mannschaft (229 Personen) nach Abu Dhabi geflogen. Nach dem Host Town Programm in Dubai – dort lernen wir immer Land und Leute etwas kennen ging es dann nach Abu Dhabi. Zunächst haben wir 90 Minuten Zeit gehabt unsere Pferde auszuprobieren, wir bringen keine eigenen Pferde mit und Pferde werden immer vom Veranstalter zugeordnet und danach haben die Athleten dann die Klassifizierung geritten. Es werden homogene Leistungsgruppen gebildet, in denen um die Medaillen geritten werden. Die Athleten reiten grundsätzlich alleine, der Trainer darf lediglich die Dressuraufgabe in der Landessprache vorlesen aber keine Hilfestellung leisten. In der Geschicklichkeit musste Christian Jansen einen Parcours mit 6 vorgegebenen Hindernissen in der festgelegten Reihenfolge absolvieren. Dabei ging es um eine möglichst fehlerfreie und korrekte Ausführung. Am letzten Hindernis hatte Christian leider Pech, sein Pferd scheute, weil auf dem Nachbarviereck ein Pferd seinen Reiter abgeworfen hat und reiterlos herumlief. Beim Reiterwettbewerb werden die Reiter zunächst im Gruppenvergleich bewertet und müssen dann noch alleine einzelne Lektionen nach Vorgabe durch die Richter reiten. Für die Athleten ist es schwierig, sich auf fremde Pferde einzustellen und sich in fremden Reithallen zurechtzufinden. Da geistig behinderte Menschen oft nicht richtig lesen können erschwert dies die Orientierung zusätzlich.

Wieder zurück in Deutschland wurde das Team NRW von der Staatssekretärin Andrea Milz geehrt.

Christians Lieblingswettbewerbe sind Geschicklichkeit und Springen. Springen wurde aber bei den Weltspielen in Abu Dhabi nicht angeboten. Im Juni finden die Landesspiele NRW in Hamm statt. Dort wird er auch wieder an den Start gehen in den Disziplinen Dressur, Springen, Geschicklichkeit und Reiterwettbewerb.

Noch ganz kurz zu meiner Person. Neben meiner beruflichen Tätigkeit bei der ich mich mit Inklusion von Schwerbehinderten Menschen im Arbeitsleben beschäftige bin ich Koordinatorin Reiten bei Special Olympics Deutschland und Vorsitzende des Fachausschusses Sport. Dies ist eine ehrenamtliche Tätigkeit. Es waren bereits meine 4. Weltspiele als Trainer bzw. Headcoach. Ich engagiere mich seit 2000 ehrenamtlich beim Verein für Reittherapie im Kreis Unna e. V.. Es ist uns gelungen seit 2007 immer mindestens einen Reiter für die Weltspiele zu qualifizieren und die Teilnehmer waren immer sehr erfolgreich.

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